Sonntag, 29. Juni 2014

Abschied, Flug & Ankunft in Deutschland

Hallo!
Seit Donnerstag bin ich jetzt wieder in Deutschland, aber bis jetzt hatte ich einfach keine Zeit um einen Blogeintrag zu schreiben, deswegen hole ich das heute nach. Allein schon von dem Flug gibt es schon viel zu erzählen und ich habe sowieso das Gefühl, es wird ein längerer Eintrag, aber ich fange mal von vorne an..

Von Dienstag auf Mittwoch hat Sophie bei mir übernachtet und Abends ging es mir auch überraschend gut. Natürlich hat es sich komisch angefühlt, weil ich wusste, dass es meine letzte Nacht ist, aber ich war jetzt nicht am Boden zerstört, wie in meiner letzten Nacht in Deutschland. Am nächsten Morgen sah das ganze dann aber schon ganz anders aus. Jetzt war es klar, dass ich an dem Tag nach Hause fliege und so richtig umgehen konnte ich damit nicht. Ich war die ganze Zeit angespannt und nervös. Meine Gastmutter und Ich haben uns dann mit Sophie und Taylor in einem Restaurant zum Frühstücken getroffen und es war echt schön, noch mal mit ihnen zusammen zu sitzen. Ich konnte kaum etwas essen, weil ich so nervös war! Wir sind dann erst mal zurück nach Hause gefahren, damit ich fertig packen konnte. Das hat auch tatsächlich besser geklappt als ich gedacht hätte! Beide Koffer waren trotzdem noch bis oben voll, aber ich habe alles reinbekommen und das ist ja die Hauptsache. Später sind wir dann zu viert zum Gull Lake gefahren, um nochmal mit dem Boot zu fahren. Das Wetter war nicht perfekt, da es sehr bewölkt war, aber wir haben uns davon nicht abhalten lassen. Wir sind ein bisschen auf dem See herumgefahren und auf einmal meinte meine Gastmutter dann "Will jemand anders das Boot fahren?" und ohne nachzudenken und eigentlich auch nur als Scherz habe ich dann "Ich!" gesagt, woraufhin sie mir einfach gezeigt hat, wie man das Boot steuert. Sie hat gesagt, dass es mein allerletzter Tag ist und ich es einfach mal ausprobieren muss. Also habe ich mich hinters Steuer gesetzt und es hat so viel Spaß gemacht! Der See ist groß und es waren kaum Boote unterwegs, deswegen hatte ich viel Platz und die Steuerung ist auch echt nicht schwer. Ich bin über den See gedüst und wollte gar nicht mehr anhalten! Die Nervösität war verflogen und ich war einfach glücklich, meinen letzten Tag in Michigan auf diese Art und Weise zu verbringen. Wir haben ein paar Stunden auf dem See verbracht und sind dann nach Hause gefahren.

Beim Bootfahren!
Mit Taylor, Sophie und meiner Gastmutter auf dem Boot :)


Ich habe die letzten Sachen eingepackt und dann hat das Warten angefangen.
Mein Flieger sollte erst um 19:30 gehen, deswegen hatte ich noch eine Menge Zeit und die Zeit ist so langsam vergangen! Ungefähr zwei Stunden vorher kamen dann Sophie und Taylor, weil sie mit zum Flughafen wollten. Wir haben abgewartet und geredet und auf einmal habe ich eine SMS von der Austauschschülerin bekommen, mit der ich mich am Flughafen in Chicago treffen wollte. Sie hat mir geschrieben, dass ihr Flug nach Chicago gecancelt wurde und sie erst am nächsten Tag nach Deutschland fliegen kann. Ich hab mir erst mal nichts dabei gedacht, aber wir haben dann beschlossen, sicherheitshalber mal auf der Internetseite des Kalamazoo Airports nachzuschauen, ob mein Flieger nach Chicago noch pünktlich fliegt. Was ich dort gesehen habe, hätte ich nicht erwartet: Jeder Flug nach Chicago war gecancelt. Ich bin erst mal in Tränen ausgebrochen, weil ich in dem Moment dachte, dass ich erst in ein paar Tagen zurück nach Deutschland fliegen könnte. Ich war bereit, an dem Tag nach Hause zu fliegen und dann steht da auf einmal dass mein Flieger nicht fliegt. Ich war am Boden zerstört und wollte einfach nur nach Hause und zwar so schnell wie möglich. Wir haben versucht, den Flughafen und die Airlines anzurufen, aber keine Antworten bekommen, deswegen sind wir einfach direkt zum Flughafen gefahren. Dort waren wir nicht die einzigen, die auch nach Chicago wollten. Es hat sich herausgestellt, dass das Wetter in Chicago schlecht ist und deshalb die kleinen Flieger nach Chicago alle gecancelt wurden. Meine einzige Möglichkeit wäre am nächsten Morgen nach Chicago zu fliegen, doch auch dann war nicht sicher, ob ich dann von Chicago nach Frankfurt gekommen wäre, weil meine beiden Tickets komischerweise seperate Reservierungen waren die nicht unter meinem Namen liefen. Wir haben echt alles versucht und ich hab sogar noch mit Lufthansa telefoniert, aber nichts davon hat sich so angehört, als würde ich an dem Tag noch nach Chicago geschweigedenn nach Frankfurt kommen. Auf einmal hat meine Gastmutter dann gesagt "Gut, dann fahren wir jetzt mit dem Auto nach Chicago!" und das haben wir dann tatsächlich auch gemacht. Es war ja erst ein bisschen nach 18 Uhr und mein Flieger nach Frankfurt (welcher übrigens nicht gecancelt war) sollte erst um 22:25 fliegen. Die Fahrt nach Chicago dauert nur ungefähr 2 Stunden und 40 Minuten und da Chicago auch eine Stunde hinter Michiganzeit ist, waren alle optimistisch, dass wir es schaffen. Taylor und meine Gastschwester konnten nicht mit nach Chicago fahren, deswegen musste ich mich dann schon von ihnen verabschieden, was ganz schön traurig und auch echt schwer war :(

Meine Gastschwester und Ich bevor wir nach Chicago gefahren sind

Meine Gastmutter, Sophie und Ich haben uns dann auf den Weg nach Chicago gemacht und ich war ehrlich gesagt etwas pessimistisch. Ich war gestresst und hatte nicht viel Hoffnung, den Flieger nach Chicago tatsächlich zu bekommen. Ich hatte davor im Auto noch kurz mit meinen Eltern geskyped und ich wollte einfach nur noch nach Hause, egal wie! Die Fahrt hat tatsächlich nur 2 Stunden und 50 Minuten gedauert und als wir am Flughafen ankamen, hatten wir noch 1 1/2 Stunden bis zum Flughafen. Da der Parkplatz aber am komplett anderen Ende vom Flughafen und damit von meinem Gate war, hat meine Gastmutter mich und Sophie abgesetzt, sodass Sophie und Ich mein Gepäck abgeben konnten, etc. Das heißt ich musste mich dort schon von meiner Gastmutter verabschieden, was mir echt schwer fiel. Sie war einfach wie eine zweite Mutter für mich und wir haben uns immer so gut verstanden, sodass es echt traurig war, sich von ihr zu verabschieden :( Sophie und Ich mussten dann zu dem Gate gehen und mein Gepäck abgeben, was auch nochmal ein Abenteuer für sich war. Ich musste extra Kosten für meinen 2. Koffer bezahlen, was ja ok war, aber als ich diese dann bezahlen wollte, hat meine Kreditkarte komischerweise nicht funktioniert und ich hatte nicht mehr als 1-2 Dollar Bargeld. Ich war schon am verzweifeln und nachdem ich es noch mal versucht hatte und fast einen Nervenzusammenbruch hatte, haben die Angestellten (Deutsche) einfach gesagt, dass ich gehen kann und ich nichts bezahlen muss. Ist das zu glauben? Das war einfach SO nett und ich konnte es gar nicht glauben! Ich war so froh. Sophie und Ich sind dann zur Security gegangen, wo ich mich dann auch von Sophie verabschieden musste. Auch der Abschied war sehr traurig :( Ich bin dann durch die Security gegangen und die ganze Zeit konnte ich gar nicht wirklich realisieren, dass ich mich gerade von allen verabschiedet habe und jetzt auf dem Weg zurück nach Deutschland bin. Vor allem konnte ich es auch nicht glauben, dass ich es tatsächlich rechtzeitig geschafft hatte! Wir sind mit dem Auto nach Chicago gefahren und ich habe es wirklich geschafft, rechtzeitig dort zu sein und nachdem ich durch die Security durch war, hatte ich sogar noch eine Menge Zeit am Gate. Ich habe andere deutsche Austauschschüler kennen gelernt und ich war einfach nur so froh, als ich endlich in den Flieger steigen konnte. Ich saß neben einer Austauschschülerin aus Kanada, die echt nett war und mit der ich mich eine Weile unterhalten konnte. Der Flug war ganz ok. Die Zeit verging schneller als ich dachte und ich konnte sogar ein bisschen schlafen.

Das war übrigens mein Gepäck!
Am Donnerstag Mittag kamen wir dann endlich in Frankfurt an! Ich hab meine Koffer geholt und konnte dann endlich meine Familie und meine Freunde wiedersehen! Ich war komischerweise nervös bevor ich aus der Tür raus gegangen bin aber sobald ich dann alle gesehen und umarmt habe, war das schon wieder verflogen und ich war einfach nur glücklich. Es war wirklich einer der besten Momente meines Lebens! ♥





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