Samstag, 9. November 2013

10 Wochen High School - Fazit

Da ich jetzt schon 10 Wochen High School hinter mir habe und das erste Trimester fast vorbei ist, dachte ich mir, ich schreibe mal ein bisschen über meine Schule und allgemein über das amerikanische Schulsystem.
Das Schuljahr ist in Trimester aufgeteilt und jedes Trimester hat man neuen Fächer und einen neuen Stundenplan. Insgesamt hat man 10 Fächer und 5 pro Trimester. Sogenannte 'Core classes', also Mathe, Englisch, US History, usw. hat man zwei Trimester und 'Electives', wie zum Beispiel Kochen, hat man nur ein Trimester. Außerdem ist der Stundenplan jeden Tag der gleiche, das heißt, ich habe im Moment jeden Tag die gleichen Fächer in der gleichen Reihenfolge.
Man schreibt hier sehr viele Tests. Das sind meistens nur Multiple Choice Tests, aber ich habe fast jede Woche mindestens einen Test. Diese Tests sind aber echt nicht schwer. Wenn wir in Spanish zum Beispiel einen Vokabeltest mit um die 60 Wörter haben, sind auf der einen Seite spanische Wörter und auf der anderen Seite die englischen Wörter und man muss nur die Paare finden. Klausuren wie in Deutschland gibt es hier nicht, stattdessen schreibt man am Ende des Trimesters ein Exam in jedem Fach, wie diese Exams aufgebaut sind weiß ich nicht, weil ich noch keins hatte. Ich find die vielen Tests gar nicht schlimm, denn so kann man mit ein paar Multiple Choice Fragen seine Note richtig verbessern. Dazu kommt noch, dass hier sowas wie eine 'mündliche Note' gar nicht existiert. Ob man sich täglich mehrmals meldet oder schläft, hat keine Auswirkung auf die Note. Und obwohl die Tests nur ankreuzen sind, weiß man immer ganz genau, was dran kommt. In US History bekommen wir vor jedem Test einen 'Study Guide' mit Begriffen und Fragen zu dem Thema. Wenn man alle Begriffen kennt und die Fragen beantworten kann, brauch man sich um den Test eigentlich gar keine Sorgen zu machen, denn meistens werden auf dem Test genau die gleichen Fragen gefragt. In Mathe dürft wir sogar einen Spickzettel benutzen! Die Mathetest sind natürlich nicht Multiple Choice Tests und man darf einen Zettel (ungefähr die Größe einer Karteikarte) mit Vorder- und Rückseite beschreiben. Und da darf man echt alles draufschreiben was man will. Formeln, Merksätze, einfach alles. Wenn man diesen Zettel (man nennt das hier "Notecard") so beschreibt, dass es einem hilft, klappen Mathe Tests sogar ganz gut. Und wenn man dann trotzdem eine schlechte Note schreibt oder mit der Note einfach nicht zufrieden ist, gibt es "Retakes". Da kommt man einfach nach der Schule und schreibt den Test (natürlich mit anderen Zahlen und so weiter) nochmal. Für die letzten Retakes durften diejenigen sogar eine Din A 4 Seite komplett beschreiben! Diese Notecards sind zwar schon praktisch, aber ich war doch sehr überascht. 
Der Stundenplan ist auch ganz anders als in Deutschland. Eine Schulstunde dauert glaube ich so 70 Minuten und dann hat man nicht mal 5 Minuten Zeit, um zur nächsten Stunde zu kommen. Sowas wie eine 'große Pause' gibt es hier auch nicht. Bis zur Mittagspause, die 30 Minuten dauert, hat man alle Fächer hintereinander ohne Pause. Ich habe First Lunch (weil meine Schule 1000 Schüler hat gibt es drei verschiede Mittagspausen) das heißt ich habe Mathe und Debate, habe dann Mittagspause, und habe dann die restlichen drei Fächer. Für das Mittagessen hat man echt eine große Auswahl. Es gibt ein tägliches wechselndes warmes Gericht, dann gibt es noch Sandwiches, Pizza, Salate, Joghurt und andere Kleinigkeiten. Die erste Schulstunde fängt um 7:30 an und die letzte Stunde hört um 2:20 (14:20) auf. 
Die Beziehung und der Umgang mit den Lehrern ist auch ganz anders als in Deutschland. Es gibt hier bestimmt auch Lehrer, die man nicht so mag, aber generell sind die Lehrer hier viel offener und netter. Das Verhältnis ist viel persönlicher und die Lehrer sind auch an dir als Person interessiert und nicht nur an deinen Noten. 
Das ist jetzt im Moment alles, was mir so zu großen Unterschieden einfällt.
Ich kann nicht wirklich sagen, welches Schulsystem mir besser gefällt. Eine Mischung aus Beiden wäre perfekt! Ich find's gut, dass man hier mehr die Wahl hat, welche Fächer man wählen möchte, und dass man öfter Tests schreibt, denn so kann man echt die Note verbessern und man merk sich die Sachen eher und hat nicht alles wieder vergessen, wenn man dann am Ende des Trimesters das Exam schreibt. Dass jede Stunde hier so lang dauert und man keine richtigen Pausen hat, find ich aber eher anstrengend und gewöhnungsbedürftig. So richtig für eins entscheiden kann ich mich also echt nicht, aber es ist wirklich interessant die ganzen Unterschiede zu sehen!

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